Rückblick auf die zweite Woche im Trainingslager

Als ich den Trainingsplan für die vergangene Woche per Whatsapp bekam (übrigens mein 290er Trainingsplan von Lauftraining.com), war ich beruhigt und etwas besorgt zugleich. Beruhigt, weil es endlich losgehen sollte, lange Tempoläufe, Tempowechsel und deutlich mehr Laufkilometer als die letzten Wochen. Genau diese Kombination aus Qualität und Quantität in der Höhe bereitete mir etwas Sorge. Ich war mir nicht sicher, ob die Zeit zum Marathon nicht doch etwas zu kurz ist und ob ich das harte Training in der Höhe schaffe.

Egal wie lange ich schon dabei bin und wie gut die Zusammenarbeit mit meinem Coach bisher lief, ab und zu überlegt man kurz, ob der Plan wieder aufgeht. (Ich habe bewusst nicht "zweifeln" geschrieben!) Mein Coach findet immer die richtigen Worte und gibt mir Sicherheit.

Dieses Gefühl ist enorm wichtig, um nichts als gegeben hinzunehmen. Es ist Ansporn für die harte Arbeit und um sich immer aufs neue zu hinterfragen. Dieses Gefühl brauche ich, um mich ständig zu verbessern.

Die Woche begann mit zwei Dauerläufen. Ich entschied mich jeweils in einer Gruppe mitzulaufen, um die Woche so entspannt wie möglich zu starten. Zur Zeit ist St. Moritz eine Läuferhochburg, alle Läufer Europas bereiten sich hier auf 1800m ünN auf die heute beginnenden Europameisterschaften in München vor.

Vor den ersten Tempoläufen am Dienstag war ich etwas aufgeregt, ich sollte nach Gefühl laufen. Mein Gefühl sagte mir aber, dass ich schnell laufen will. ;-)

Nachdem die Einheit gut lief, war ich beruhigt und konnte die restliche Woche mit einer ordentlichen Portion Selbstvertrauen angehen. Auch wenn ich mir immer wieder sagte, dass ich in der Höhe aufpassen muss. Für die Läufe begleitete mich Frank auf dem Rad, um mir meine Getränke zu reichen und selbst ein paar Aufnahmen für ein Video zu machen. Ihr dürft also gespannt sein!

Ich hatte für fast jede Trainingseinheit einen Trainingspartner, was die vielen Kilometer hier oben weniger lang erscheinen lässt. 

Zum Abschluss der Woche stand ein Longrun (30-32km) auf dem Plan und auch diesmal fand sich eine Gruppe aus fünf Läufern zusammen. Es lief von beginn an richtig gut, ab Kilometer 10 hatte ich mir vier Getränkestellen vorbereitet und übte die Aufnahme der Verpflegung. Alles in allem ein Lauf im richtigen Trainingsbereich, der zusätzlich noch viel Spaß gemacht hat.

Nach dem Training saßen wir gemeinsam in einer Pizzarunde zusammen und philosophierten über unsere gemeinsame Leidenschaft - das Laufen. Egal ob Frankreich, Belgien, Jordanien, Schweiz oder Deutschland - wir tuen es, weil wir es lieben.

Für mich ist Spaß am Training extrem wichtig, um erfolgreich zu sein.

Erfolgreich möchte ich auch bei den Polizei Europameisterschaften in Eindhoven abschneiden! Im Rahmen des Marathons in der niederländischen Metropole werden die Europameisterschaften der Polizisten ausgetragen. Nachdem ich die EM in München verpasst habe, bin ich stolz als Polizist für Deutschland und meinen Arbeitgeber laufen zu dürfen.

Ich freue mich riesig auf diese Meisterschaft und will mein Bestes geben. Dieses Rennen ist meine Motivation für die nächsten harten Trainingswochen.

Nächste Woche werde ich euch über das "Training nach Gefühl" erzählen und wie es mir geholfen hat zu alter Stärke zurückzufinden.

Bis dahin Sport frei!

Euer Schöfi