#mentalestärke

Trainingslager St. Moritz/ Schweiz Foto: Lauftraining.com

Mentale Stärke und Motivation sind wichtige Säulen, um sportliche Höchstleistungen zu erbringen. Im Gegensatz zum körperlichen Training sind jedoch sie nicht messbar.

Beim Training schaue ich auf die Stoppuhr, nehme Laktatwerte oder überprüfe meine Herzfrequnz und ich weiß, ob ich mich verbessert habe. Dieser Prozess ist um einiges komplexer, allerdings möchte ich ihn bewusst vereinfacht darstellen.

Welchen Einfluss haben Motivation und die Psyche auf meine Leistungsfähigkeit?

Ich kann für mich sagen, dass mentale Stärke wichtiger ist, als die reine körperliche Leistungsfähigkeit. 

In Vorbereitung auf die Europameisterschaft bzw. auf die Deutschen Meisterschaften 2018 habe ich es geschafft, mental extrem stark zu sein. Ich zweifelte nie daran, dass ich meine Ziele erreichen kann. 

Mit Hilfe meines Mentaltrainers, meines Coaches und meinem gesamten Umfeld habe wir diese Stärke über Jahre hart erarbeitet. Erfolgreiche Wettkämpfe und gute Trainingseinheiten  haben diesen Prozess unterstützt und wohl auch beschleuningt. 

Die Zeit bis zu den Europameisterschaften vergleiche ich gerne mit dem Bergsteigen. Die EM war der Gipfel. Jeder der schonmal einen Berg erklommen hat weiß, dass der Aufstieg schwer ist. Wie im Tunnel überwindet man Höhenmeter für Höhenmeter und sieht nur den Gipfel vor Augen. Oben angekommen genießt man kurz die Aussicht, bevor es dann wieder nach unten geht. Der Abstieg ist oftmals beschwerlicher als der weg nach oben. Der Blick ins Tal macht klar, welchen Weg man zurückgelegt hat und der Blickwinkel ändert sich.

Im Tal angekommen, ausgebrannt und ein wenig wehmütig, will man im Optimalfall erneut das Panorama auf dem Gipfel genießen. Es muss ein neuer Gipfel her! Es stellt sich die Frage nach der nächsten Herausforderung?

Genauso erging es mir nach dem Zieleinlauf in Berlin. Wenige Tage nach dem Lauf wollte ich weitermachen, aber was sollte mein nächstes Ziel werden?

Jeder der mich kennt, kann diese Frage im bruchteil einer Sekunde beantworten - Olypmia 2020. Olympia - mein Mount Everest! Seit meinem ersten Marathon habe ich viel investiert und mich auf den Gipfel konzentriert. Ich brauchte lange, um alles zu verarbeiten und mich wieder neu zu ordnen. Erschwert wurde mir diese Zeit durch die Situation in der Sporfördergruppe und private Veränderungen.

Ich will immer besser werden, also muss ich neues ausprobieren. Meine Grenzen kann ich nur ausloten, indem ich manchmal darüberhinausgehe. Es hat lange gedauert, viel länger als ich erwartet hatte. Doch dann kam der Punkt, an dem ich mir die neuen Ziele wieder vorstellen konnte. Es ist schwer nachzuvollziehen, aber genau wie der Körper seine Regenerationszeit benötigt, braucht  der Geist ebenfalls Zeit, um sich zu erholen und wieder belastbar zu sein. 

Mit seinen Verletzungen hat mich das Jahr 2019 auf die Probe gestellt, aber zu keinem Zeitpunkt habe ich daran gedacht aufzuhören. Ich bin motiviert und noch lange nicht fertig! 

Ein großes Dankschön möchte ich meinem #teamschöfi aussprechen! Ihr habt mir auch in der schweirigen Zeit den Rücken gestärkt, mich aufgebaut und motiviert. Ich freue mich, die nächsten Ziele mit euch anzugehen.

Respekt und Wertschätzung - Worte die in der Sportwelt nicht selbstverständlich, aber für die Motivation eines Sportlers extrem wichtig sind. Mit diesem Thema setze ich mich in meinem nächsten Text auseinander.

Wollt ihr mehr wissen, dann schreibt mir gerne eine E-Mail, auf Instagram oder Facebook. 

 

Sport frei

Euer Schöfi