DNF

Was für ein gebrauchter Tag...

Das Marathonwochenende begann schon anders als geplant, Flugausfall, Flugzeugwechsel und einer viel zu späten Ankunft in Mailand. Bei der technischen Besprechung am Tag vor dem Rennen der nächste Schock - Tempomacher und organisierte Gruppen gab es nur für die besten Männer und die erste Frauengruppe. Die Männer peilten eine Zeit von 2:03std an und die Frauen sollten auf 2:20std anlaufen. 

Wir anderen Läufer versuchten uns selbst zu organisieren und Gruppen zu bilden, um uns dann im Rennen zusammenzuschließen. Die meisten wollten die Olympianorm von 2:11:30std unterbieten. In der Hektik ging völlig unter, dass ich hätte meine Flaschen schon am Vorabend abgeben müssen.

Cornelius, der mich als Betreuer begleitete bekam eine offizielle Akkreditierung, durfte mich also mit dem Rad begleiten und versuchte die Flaschen während des Rennens auf den Tischen zu platzieren. Die Verantwortlichen an den Verpflegungsstellen verstanden nicht warum Cornelius weitere Flaschen abstellte und entfernten meine Getränke wieder vom Tisch. Bis Kilometer 20 hatte ich keinerlei Verpfelgung.

Bei dem angeschlagenen Tempo, ohne Verpflegung und kleinen Problemen mit der Wade musste ich das Rennen nach 28 Kilometern leider aufgeben - DNF.

Ich war enttäuscht, saß auf einem Bordstein und es floßen einige Tränen.

Im Endeffekt musste ich mir ehrlicherweise eingestehen, dass ich einfach drüber war. Die Verlängerung der Vorbereitung hat mich mental sehr viel Kraft gekostet, ich hatte gute Trainingsergebnisse erzielt, aber alles war mit zu großem Aufwand verbunden. Hinzu kamen die Einschränkungen durch Corona, ich durfte keinerlei Trainingsstätten in Leipzig nutzen und Trainingspartner fanden sich auch keine.

Meine Formkurve zeigte abwärts. Trotzdem habe ich alles versucht, um ein gutes Rennen zu absolvieren.

Jetzt heißt es wunden lecken, regenerieren und neue Kraft für die kommenden Wettkämpfe zu sammeln.

Sport frei

Euer Schöfi